Mit der Radeon R9 270 erhält AMDs Volcanic-Islands-Generation neuen Zuwachs. Der direkte Nachfolger der Radeon HD 7870 und Gegenspieler zur Nvidia GeForce GTX 660 versucht in der Mittelklasse Fuß zu fassen. Allerdings bekommt die Grafikkarte ausgerechnet Konkurrenz aus den eigenen Reihen.
Design & Technik
Wie der große Bruder Radeon R9 270X ist auch die Gigabyte Karte mit der Pitcairn-GPU ausgestattet und setzt damit auf altbekannte Technik. Damit fällt eine vollständige DirectX 11.2- Unterstützung weg und auch der Prozessor für die Trueaudio Technik ist nicht vorhanden. Im Gegensatz zu den Flaggschiffen Radeon R9 290 und Radeon R9 290X gibt es kein Referenzdesign der Karte, sondern ausschließlich Custom-Designs der Hersteller. Gigabyte setzt auf den hauseigenen WindForce-Kühler im Dual-Slot-Format. Ein großer Aluminium-Kühlkörper wird von einer Kupfer-Heatpipe durchzogen. Für den Abtransport der Wärme stehen zwei 92 Millimeter große Axial-Lüfter bereit. Leider hat sich der Hersteller dafür entschieden, niedrige Betriebstemperaturen einer geringen Lautstärke vorzuziehen. Dies hat zur Folge, dass die Temperaturen mit nur 30 Grad Celsius im Windows-Betrieb und 67 Grad Celsius unter Last sehr niedrig ausfallen. Diese exzellenten Werte werden aber von der hohen Betriebslautstärke überschattet.Im Windows macht der Lüfter laut ersten Testungen mit rund 45 Dezibel (A) durchgängig auf sich aufmerksam und unter Last sieht es mit 53 Dezibel (A) nicht besser aus. Ein Einbau in einen HTPC bietet sich somit nicht an. Möglicherweise wird das Lüfterprofil im Laufe der Zeit noch einmal angepasst. Im Gegensatz zu anderen Modellen kommt das Gerät nicht mit einem einzigen externen PCIe-Stromanschluss aus, sondern muss an zwei 6-Pin-Anschluss angebunden werden. Die typische Leistungsaufnahme liegt laut Hersteller bei nur 150 Watt, was einen Betrieb an nur einem Stromanschluss ermöglicht hätte.
Das 256 Bit breite Speicherinterface ist an einem 2.048 Megabyte großen GDDR5-Speicher angebunden, der mit 2.800 Megahertz angesteuert wird. Die GPU-Taktrate wurde von 925 auf 975 Megahertz erhöht. Externe Bildschirme und Monitore können mittels zweier DVI-, einem HDMI- und einem DisplayPort-Anschluss angesteuert werden. Bei einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln mit 16-facher anisotropen Filterung liegt die Leistung in aktuellen 3D Spielen knapp oberhalb einer GeForce GTX 660. Die große Schwester R9 270X leistet hier bis zu 11 Prozent mehr.
Fazit
Mit der Radeon R9 270 schafft der Hersteller eine tolle Alternative zu den eigenen Produkten. Die Karte besitzt genügend Leistung für einen Einstieg in die Mittelklasse und hat eine akzeptable Leistungsaufnahme. Leider ist der Lüfter in jeder Situation deutlich hörbar: hier muss nachgebessert werden. Bei einem derzeitigen Kostenpunkt von knapp EUR greift man lieber zu der GigaByte Radeon R9 270X. Diese bietet mehr Leistung und ist im Betrieb nicht so laut. Alternativ greift man zu einer Radeon HD 7870 die derzeit noch abverkauft wird.