Der Handy-Hersteller Fujitsu hat in Japan eine neue Modellreihe von Mobiltelefonen vorgestellt, die sich durch eine besonders flexible Anwendung auszeichnet. So kann das Flaggschiff dieser Serie, das Fujitsu F-04B, in verschiedene Teile zerlegt werden, die per Bluetooth miteinander verbunden bleiben. Auf diese Weise kann der Nutzer zum Beispiel mit dem Display den Musikspieler verwenden, Videos betrachten oder SMS schreiben, während die QWERTZ-Tastatur in der Tasche bleibt. Will er dagegen längere E-Mails verfassen, holt er einfach die Tastatur hervor und kann dann unabhängig von einer starren Verbindung zum Display seinen Text eingeben. Darüber hinaus kann er das Tastaturbauteil auch als Mikrofon für Videogespräche nutzen: Das Display liegt dann zum Beispiel auf den Knien, während man ganz entspannt in die Tastatur spricht. Gleiches ist beim Spielen möglich, wobei die Tastatur als Gamepad herhält.
Wer dagegen mehr auf klassische Handys steht, kann die beiden Bauteile auch in Form eines Side-Sliders miteinander verbinden – ganz wie es beliebt. Praktisch ist dieser neue Bautypus vor allem deshalb, weil er ganz neue Zusatzmodule ermöglicht, die anstelle der Tastatur eingeklinkt werden können. So kann zum Beispiel ein Mini-Beamer an das Handy-Display gekoppelt werden, während die Tastatur per Bluetooth-Verbindung als Fernbedienung des so entstandenen Projektors dient. Und das ist längst nicht alles: Das Fujitsu F-04B soll darüber hinaus ein besonders gut ausgestattetes Mobiltelefon sein: Dazu gehören unter anderem ein 3,4 Zoll großer Touchscreen und eine 12,2-Megapixel-Kamera.
Allerdings hat das Fujitsu F-04B dadurch auch den großen Nachteil, dass es sehr bullig wirkt – selbst mit abgenommener Tastatur. Darüber hinaus hat der Hersteller leider nicht daran gedacht, das Display mit einer Standlösung auszustatten – für die genannten Verwendungen wie Video sehen, Spielen und Videotelefonie wäre das doch sehr sinnvoll gewesen... Trotzdem, die Idee ist raffiniert und könnte Schule machen – schließlich finden fast alle japanischen Spielereien mit einigen Jahren Verzögerung ihren Weg auch auf unseren Markt. Die Frage ist nur, ob das auch beim hiesigen Kunden ankommen wird?
12.11.2009