Angesichts des deutlichen Übergewichts an Breitbildmonitoren verwundert es immer wieder, wenn ein Hersteller einen Klassiker im Hochformat auf den Markt bringt. So hat Dell dieser Tage den P1913S in sein Sortiment aufgenommen, der die typischen Charakteristika eines Klassikers für den Büroschreibtisch besitzt: Das Bildformat beträgt 5:4 und der Standfuß ist beweglich, damit sich das Display möglichst einfach und vor allem optimal der Sitzposition des Betrachters anpassen lässt.
Schon seit längerem dominiert auch im 19-Zoll-Segment das Breitbildformat, allen voran Bildschirme mit einem Seitenverhältnis von 16:9. Ursprünglich auf den Markt gebracht, um den Kunden das Betrachten von Videos zu erleichtern – bei einem 16:9-Monitor fallen die lästigen schwarzen Balken an den Bildrändern fast komplett weg –, mussten User, die primär mit Office-Anwendungen wie etwa Textverarbeitung arbeiten, eine bittere Pille schlucken: Das Breitbildformat kupiert nämlich das Display um die eigentlich benötigte Bild- und damit Arbeitsfläche in der Höhe. User, die an ihrem Bildschirm hauptsächlich arbeiten wollen, greifen daher nach wie vor lieber zu einem Klassiker mit einem Seitenformat von 5:4 sowie einer Auflösung von 1.280 x 1.024 Bildpunkten. Die Auswahlmöglichkeiten sind allerdings aufgrund der Marktdominanz des Breitbildformats mittlerweile recht dünn geworden, umso erfreulicher, dass Dell mit seinem Neuzugang das Angebot aufstockt und damit gleichzeitig diesen Monitortyp vor dem Aussterben bewahrt.
In technischer Hinsicht bietet der Neuzugang bei Dell nichts Spektakuläres, dafür umso mehr im Büroalltag recht praktische Ausstattungsmerkmale. An erster Stelle ist hier natürlich der flexible Standfuß zu nennen. Er erlaubt es, das Display im Handumdrehen auf die Sitzposition des Betrachters auszurichten – und nicht umgekehrt, wie dies bei den auf einem starren Standfuß aufsitzenden Kollegen der Fall ist. Außerdem erlaubt der Standfuß eine Drehung des Bildschirms zur Seite. An Anschlüssen sind VGA, DVI sowie Display-Port vorhanden, zusätzlich dazu findet sich außerdem ein USB-Hub, über den sich externe Speichermedien wie USB-Sticks, Peripheriegeräte, etwa eine Tastatur, oder eine Kamera direkt am Monitor anschließen lassen. Die LEDs als Hintergrundbeleuchtung sollte ebenfalls erwähnt werden. Sie sparen Strom, leuchten das Display relativ homogen aus und sorgen für „natürlich“ wirkende Farben sowie ein detail- und kontrastreiches Schwarz. Außerdem verschaffen sie dem Dell einen Öko-Akzent: Bei der Produktion wird auf Quecksilber und PVC verzichtet, außerdem kommen zu rund 25 Prozent recycelte Kunststoffe zum Einsatz.
Für einen 19-Zöller muss derzeit in vielen Fällen nicht einmal mehr ein Hunderter auf den Ladentisch gelegt werden, beim Dell wird dies allerdings anders sein. Die Zusatzausstattung sowie das außergewöhnliche Format werden dafür verantwortlich sein, dass er eher mit etwa 150 EUR zu Buche schlagen wird – die allerdings gut investiertes Geld sind, sofern auch beim Arbeiten auf einen gewissen Komfort in Sachen Bildschirm wert gelegt wird.
14.06.2012