Mercedes hat seine Modellpalette im Pkw-Bereich beständig ausgebaut und kann derzeit mehr als 15 Baureihen anbieten. Diese reichen von der Kompaktklasse bis zum Kleinbus bzw. Van. Eine solche Vielfalt bedeutet auch Kompromisse und Nachteile. So sind einige Mercedes mit Renault-Motoren bestückt, andere versagten beim Crashtest.
Mercedes S-Klasse
S-Klasse und CL-Klasse
Aushängeschild des Herstellers ist die S-Klasse, die seit Mai 2013 als Baureihe 222 in zehnter Generation ausgeliefert wird. Das Oberklasse-Modell zählt in Hinblick auf Komfort, Luxus und Sicherheit zur Weltspitze, diesen Anspruch verfolgt die S-Klasse, seit sie 1972 erstmals offiziell so benannt wurde. Die pompöse Baureihe W116 galt damals als „bestes Auto der Welt“. Ein Beispiel für die Innovationen in der S-Klasse ist das heute selbstverständliche Antiblockiersystem, es konnte 1978 erstmals überhaupt im Pkw-Bau für den Mercedes W116 bestellt werden. Im weiteren Sinne zur S-Klasse zählen die Mercedes CL, auch wenn das Buchstabenkürzel es nicht ahnen lässt. Die CL sind kein Ableger der C-Klasse, sondern die S-Klasse-Zweitürer. Die Bezeichnung wird seit 1996 benutzt und steht für Coupé Leicht. Wer die S-Klasse als Limousine fahren will, sollte mindestens 80.000 EUR bereithalten, für die CL-Klasse werden rund 121.000 EUR fällig
G-Klasse
G-Klasse und SUVs
Im Jahr 1979 später startete Mercedes mit der G-Klasse. Zum dem robusten Geländewagen, der sich optisch seither kaum verändert hat, gesellen sich inzwischen einige weitere Mercedes mit Offroad-Potenzial, nämlich die M-Klasse, die GL-Klasse und die GLK-Klasse. Im Gegensatz zur G-Klasse fallen die neueren geländetauglichen 4x4-Mercedes-Modelle jedoch in das Segment der Sport Utility Vehicle (SUV).
C-Klasse
C-Klasse
Noch häufig im Straßenbild und auf dem Gebrauchtwagenmarkt anzutreffen ist die seit 1982 produzierte Baureihe W 201 (190er) , die nach elf erfolgreichen Jahren in die C-Klasse mündete. Die C-Klasse zählt nach wie vor zu den volumenstärksten Modellen von Mercedes, sie findet sich regelmäßig unter den Top 10 der Zulassungsstatistik. Das Mittelklasse-Modell, das gegen den Audi A4, den 3er-BMW und den VW Passat antritt, erschloss Mercedes zusammen mit der Vorgänger-Baureihe W 201 ganz neue Käuferschichten. Die C-Klasse gibt es als Stufenheck-Limousine, Kombi und Coupé.
E-Klasse
E-Klasse
Die obere Mittelklasse ist für Mercedes seit langem eine feste Größe, hier findet sich seit 1993 die E-Klasse. Neben Privatkunden sind Taxibetriebe die Hauptabnehmer, doch auch als Dienstwagen für Chefs und leitende Angestellte ist die E-Klasse beliebt. Die großen und teuren Fahrzeuge kommen neben der S-Klasse dem überlieferten Image der Marke wohl am nächsten. Außer als Stufenheck-Limousine wird die E-Klasse auch als Kombi (T-Modell), Coupé und Cabriolet gebaut. Die gegenwärtige E-Klasse (Baureihe W 212) wird von der Fachpresse als führend bei den modernen Sicherheits-Assistenzsystemen eingestuft. Konkurrenzmodelle sind der Audi A6 und der 5er von BMW.
CLS-Klasse (Shooting Brake)
CLS-Klasse
Eine sportliche Alternative zur E-Klasse bildet seit 2004 die CLS-Klasse, die als Coupé bezeichnet wird. Tatsächlich handelt es sich um einen großen Viertürer und damit um eine Limousine, die jedoch relativ flach gebaut ist. Der Einstieg beginnt bei knapp 60.000 EUR. Als besondere CLS-Karosserievariante führt Mercedes den Shooting Brake im Programm, eine abgeschrägte Steilheckvariante, die dem CLS ein wenig Kombi-Eigenschaften verleihen soll. Für dieses Modell sind rund 62.000 EUR zu veranschlagen.
B-Klasse
A- und B-Klasse
Neue Wege geht Mercedes mit der A- und B-Klasse. Die A-Klasse war bis zur Neuauflage von 2012 ein Minivan, die B-Klasse ist ein Kompaktvan. In Abkehr von der Tradition setzten die Stuttgarter bei diesen Baureihen auf den Frontantrieb. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig: In der neuen A-Klasse kommt beim manuell geschalteten A 180 CDI ein Motor vom Renault zum Einsatz, da die beiden Hersteller eine Kooperation eingegangen sind. Während die A-Klasse seit 1997 gebaut wird, ist die größere B-Klasse relativ neu, sie kam 2011 auf den Markt. Beide Modellreihen sind für puristische Mercedes-Freunde ein Gräuel, doch sie verkaufen sich gut. Daran konnte auch der missglückte Elch-Test der A-Klasse letztlich nichts ändern, das gefährliche Fahrverhalten wurde flugs durch ein elektronisches Stabilitätsprogramm entschärft.
CLA-Klasse
CLA-Klasse
Die momentan neueste Schöpfung der Stuttgarter ist die CLA-Klasse, die an der Grenze von Kompakt- und Mittelklasse positioniert ist. Sie basiert auf der Architektur von A- und B-Klasse, besitzt damit ebenfalls Frontantrieb und wird von Mercedes als viertüriges Coupé bezeichnet. Bei einer Länge von 4,63 Metern ist die CLA-Klasse um vier Zentimeter länger als die C-Klasse. Für das Einstiegsmodell sind mindestens 29.000 EUR zu zahlen.
Vaneo, Viano, Vito
Wer bei C-Klasse, CL-Klasse, CLA-Klasse und CLS-Klasse den Überblick verliert, der wird in der Grauzone zwischen Pkw und Nutzfahrzzeugen nicht besser bedient. Dort gilt es zum Beispiel, zwischen Vaneo, Viano und Vito zu unterscheiden. Der Vaneo ist nur noch auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden. Mercedes baute den 4,19 Meter langen Hochdachkombi, der hinten Schiebetüren und 3 Kubikmeter Stauvolumen hat, zwischen 2001 und 2005 auf Basis der A-Klasse. Mangels Markterfolg wurde die Serie eingestellt. Der Viano und der Vito sind enge Verwandte und gehören beide zur aktuellen Baureihe 639. Beim Viano handelt es sich um einen Van, der in zwei Längen (4,76 Meter und 5,01 Meter) verfügbar ist, bei gleichem Radstand von 3,20 Metern. Der Vito ist ein Kleintransporter, den man als Kastenwagen und Kleinbus ordern kann.
Citan
Ein heikles Kapitel für sich ist der Citan. Nach dem Ende des Vaneo 2005 hat Mercedes im Herbst 2012 einen Nachfolger herausgebracht, bei dem es sich im Grunde um einen leicht modifizierten Renault Kangoo handelt. Der Hochdachkombi geriet im Frühjahr 2013 in die Schlagzeilen, weil er bei einem ADAC-Crashtest mangelnde Sicherheit offenbart hatte. Mercedes rief 3500 Fahrzeuge in die Werkstätten zurück, um einen Airbag nachzubessern. Der Versuch der Stuttgarter, in anderen Marktsegmenten Fuß zu fassen, ging erneut mit einem Imageschaden einher.
SL-Klasse
SL und SLK
Eher nach dem Geschmack von Mercedes-Traditionalisten dürften die Roadster SL und SLK ausfallen. Die derzeitige SL-Baureihe (R 231) findet in ihrer Ahnentafel den berühmten Flügeltürer 300 SL aus den 50er Jahren. Damals wie heute ein teures Vergnügen, kostet der SL derzeit mindestens 95.000 EUR. Der offene Zweisitzer SLK ist dagegen schon für knapp 40.000 EUR zu haben, er teilt sich einige Technik mit der C-Klasse. Premiere hatte der SLK im Jahr 1996, in dritter Generation wird er als Baureihe R 172 seit 2011 produziert.